Frankfurter Rundschau vom 07.11.2005 Seite 040

Ideenschmiede lenkt den Blick aufs Thema Wasser

Die kommunale Agenda 21 präsentiert ihre Projekte im Offenen Haus /
Bürger informieren sich über Offenlegung des Darmbachs

Beim Forum der Agenda 21 konnten sich die Darmstädter über die Projekte und Vorhaben des Netzwerks informieren. Wasser war das Leitthema des Forums 2005.

Darmstadt · "Global denken, lokal handeln" - dass dieses Motto der Umweltbewegung nach wie vor aktuell ist, davon konnten sich die Darmstädter beim Forum der Agenda 21 überzeugen. Die Macher des Aktionsprogramms für nachhaltige Entwicklung der Stadt stellten im Offenen Haus der evangelischen Kirche an der Rheinstraße ihre Arbeit vor und diskutierten mit den Bürgern über die Probleme der Stadt und mögliche Lösungsansätze. Vier aktive Arbeitsgruppen zu den Themen Leben und Arbeiten haben ihren Blick auf ein zukunftsfähiges Darmstadt gerichtet. Die Aspekte Klimaschutz, Wasser, ökologische und soziale Bildung präsentierten sich mit einer umfangreichen Ausstellung. Neben den Themen wie Wasserqualität, Verkehr, Feinstaub, Mollerstadt-Sanierung, Fluglärm und Gentechnik stand das Forum unter dem Leitthema "Offener Darmbach". Viele Bürger erkundigten sich über das Projekt "Darmstadtbach". Der Bach, der immerhin Darmstadt den Namen brachte, fließt in Kanalrohren unter der Stadt und soll in den kommenden Jahren teilweise freigelegt werden.

Ein offener Darmbach, sagte Darmstadts Umweltdezernent Klaus Feuchtinger (Bündnis 90/ Die Grünen), sei nicht nur wasserrechtlich wichtig, er steigere auch die Attraktivität der Innenstadt. Der Umweltdezernent lobte das Büro der Agenda 21 als "hochmotivierte Ideenschmiede" und erinnerte an die zahlreichen Projekte, die neben ihrem eigentlichen Zweck auch dazu beitrügen, dass engagierte Bürger und kommunale Institutionen gemeinsam für eine lebenswerte Stadt arbeiteten. In die gleiche Kerbe schlug auch Jens Bolze, seit 1994 Leiter des Agenda-Büros. So sei das Büro vor allem eine Drehscheibe für neue Ideen und stehe für Offenheit und Bürgernähe in Darmstadt. Einzigartig in Deutschland sei es außerdem, dass die Stadt ein Budget für innovative Ideen bereit stelle.

Mit Blick auf den Themenschwerpunkt Wasser sagte Bolz, es werde deutlich, wie das Thema die Bürger bewege. Bolz, der auch Fluglärmbeauftragter der Stadt ist, geht davon aus, dass dieses Zukunftsthema ebenso viel Interesse auslösen wird wie Fluglärm und Feinstaub. "Schließlich ist jedem von uns klar, dass kein Leben ohne Wasser existieren kann." swo
www.agenda21.darmstadt.de

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Dokumentennummer: 4240922

Frankfurter Rundschau vom 07.11.2005 Seite 040
Ausgabe: R56

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