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Die Tage des östlichen Mercksplatzes als Parkplatz sind offensichtlich gezählt. Ein Investor möchte ein dreistöckiges Hotel mit 160 Zimmern bauen. Wenn es tatsächlich an dieser Stelle verwirklicht wird, geht eine lange Tradition zu Ende. Während des Heinerfestes steht hier immer das Riesenrad, von dem es einen tollen Blick auf den Woog, die Innenstadt und die Mathildenhöhe gibt. Der Schausteller muss sich nun einen anderen Platz suchen.

 

Mercksplatz wird frei von Karossen

Ein Hotel soll entstehen und daneben eine grüne Anlage / FDP regt Parkhaus an

Von Jürgen Gelis

Als Standort für ein Hotel, das mit Blick auf das geplante Wissenschafts- und Kongresszentrum gebaut werden soll, wird der östliche Mercksplatz favorisiert. „Die Überlegungen gehen dahin, aber sie sind noch nicht abgeschlossen“, berichtete Baudezernent Hans-Jürgen Braun (Grüne).

DARMSTADT. Bedarf für ein Hotel gebe es, sagte Hans-Jürgen Braun. Ein Investor habe Interesse an dem Projekt angemeldet. Nun gelte es zu schauen, wo es am besten zu realisieren ist. Er geht davon aus, dass die Pläne spätestens in zwei Monaten zur Entscheidung vorliegen. Mit dem Standort am östlichen Mercksplatz wären die Überlegungen obsolet, ein Hotel direkt in der Nähe des Zentralbads zu bauen.

Die Fachleute vom städtischen Planungsamt schlagen für das Hotel ein Gebäude mit drei Geschossen vor, das insgesamt 160 Zimmer haben würde. Ein höheres Haus würde sich nicht in die umgebende Bebauung einfügen, sagte Braun. Die als Standort ausgeguckte Kiesfläche östlich der Teichstraße wird derzeit als Parkplatz genutzt, beim Heinerfest steht hier das Riesenrad. Doch dafür lässt sich nach Ansicht des Baudezernenten auch ein anderer Platz finden.

 

 

Hans-Jürgen Braun bestätigte, dass neben dem Hotelbau auch noch Platz für eine Grünanlage bleiben soll, durch die der Darmbach fließen könnte. Dazu müsste das Gelände abgesenkt und an der Darmstraße eine Stützmauer gebaut werden, damit der Bach genügend Gefälle bekommt.

Der baupolitische Sprecher der FDP-Fraktion Jan Dittrich hat sich für den östlichen Mercksplatz als Hotel-Standort ausgesprochen. Das geplante Wissenschafts-und Kongresszentrum werde zu Fuß erreichbar sein. Dittrich forderte zugleich den Bau eines Parkhauses auf dem östlichen Mercksplatz. Zum einen bräuchten die Anwohnern Ersatz für die wegfallenden Parkplätze, zum anderen benötige auch das Hotel Parkplätze. Weil für das renovierte Zentralbad eine Verdreifachung der Besucherzahlen erwartet wird, gebe es nochmals großen Bedarf an Parkplätzen. Jan Dittrich meint, das Parkhaus könne auch als Park-Ride-Station für „Innenstadtbesucher aus dem Landkreis“ genutzt werden. Wenn man mit dem Parkticket von der Haltestelle Teichhausstrasse zur neuen Haltestelle Marktplatz mit der Heag fahren könnte, wäre das Parkhaus eine Möglichkeit, die Attraktivität der unter der Konjunkturschwäche leidenden City zu verbessern. Für die nächste Stadtverordnetenversammlung wollen die Liberalen ihre Vorschläge als Antrag formulieren.

Quelle: 25. März 2003 Frankfurter Rundschau