Feuersalamander
Salamandra salamandra terrestris
Feuersalamander sind im Stadtwald von Darmstadt erfreulicherweise sehr häufig. Dort kommt die Unterart „terrestris“ vor, bei der die gelben Rückenflecken links und rechts der Wirbelsäule in Form von mehr oder weniger unterbrochenen Bändern angeordnet sind. Im Odenwald findet man hingegen schon häufiger die Unterart „salamandra“, bei der die Rückenflecken mehr oder weniger unregelmäßig über den ganzen Rücken verteilt sind. Beide Unterarten können sich kreuzen und tun das auch, so dass man im Landkreis oft Tiere findet, die keiner der beiden Unterarten eindeutig zuzuordnen sind. Feuersalamander sind nachtaktiv und vertragen keine Temperaturen über 20 °C. Ihre glänzende Haut ist gegen Austrocknung sehr empfindlich, weshalb sie nur bei feuchter Witterung unterwegs sind. Sie ernähren sich von Regenwürmern und Nacktschnecken. Die auffällige Färbung wird als Warntracht verstanden, denn Feuersalamander verfügen über ein starkes Hautgift, das widerlich schmeckt. Normalerweise beisst jedes Tier nur einmal in einen Feuersalamander, wenn überhaupt, denn die meisten Beutegreifer meiden von vornherein Tiere mit Warntracht. So hat der Feuersalamander, wenn er erst einmal erwachsen ist, kaum natürliche Feinde. Feuersalamander können über 50 Jahre alt werden. Mit komplizierten Paarungstänzen an Land synchronisieren sich Männchen und Weibchen. Das Männchen bringt das Weibchen dabei dazu, eine von ihm produzierte sogenannte Spermatophore (einen Samenkegel, der die
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Spermien enthält) mit der Kloake aufzunehmen, denn Salamander verfügen über keine Kopulationsorgane. Die Befruchtung erfolgt also innerlich. Im Bauch des Weibchens reifen anschließend die Eier heran.Das Weibchen sucht nur zum Absetzen der Jungen das Wasser auf. Salamander können kaum schwimmen und ertrinken sehr leicht. Im Moment der Eiablage platzen die Eier auf und die weit entwickelten Jungen schwimmen davon. Sie sehen aus wie Molche, mit gut ausgeprägten Schwimmsäumen am Schwanz. Sie haben mächtige äußere Kiemen und sind düster marmoriert. Von der auffälligen Erwachsenenfärbung fehlt jede Spur. Feuersalamanderlarven können sich nur in Gewässern entwickeln, deren Temperatur nicht über 18 °C liegt. Da Fische die Salamanderlarven fressen, ist das Vorhandensein von fischfreien, kühlen Bächen die wichtigste Überlebensgrundlage des Feuersalamanders. Es ist zu erwarten, dass Feuersalamander nach der Darmbachoffenlegung entlang des Uferstreifens oder durch Verdriftung der Larven auch im Stadtgebiet wieder anzutreffen sein wird. Man kann die dauerhafte Ansiedlung der sympathischen Lurchis im Garten fördern, indem man den Tieren dauerfeuchte Tagesverstecke zur Verfügung stellt. Wo Moose gut gedeihen, können auch Salamander leben. Das Hautgift ist für Menschen nicht weiters gefährlich. Man sollte Kindern jedoch beibringen, Salamander nur ganz sanft anzufassen und sich anschließend gründlich die Hände zu waschen. Auf Schleimhäuten brennt das Salamandergift ganz ordentlich. Wegen der Temperaturempfindlichkeit der Salamander darf man sie nicht lange in der Hand behalten. Das Foto zeigt Tiere aus dem Stadtwald in der Nähe des Birkenwassers.
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